Aufgrund einer Werbeanzeige habe ich mich dazu verleiten lassen, 249.00 EUR auf einer Plattform Namens amundim zu investieren. Eine sehr charmante Dame hat mich angerufen und sich als meine Beraterin vorgestellt. Wir hatten regelmässig Kontakt, meist per Telefon, sodass ein Vertrauensverhältnis entstand. Ich konnte mein Investment auf einer täuschend echten Plattform verfolgen und meine Gewinne haben mir Mut gemacht mehr zu investieren.
Nach 3 Wochen habe ich weitere 200 EUR einbezahlt. Nun wollte ich überprüfen, ob auch Geld zu mir auf mein Bankkonto zurückfliesst, was tatsächlich auch geschah.
Zwischen dem 29.9. und 31.10 investierte ich 35’000 Euro: Ich dachte mir wieso soll ich nicht auch mal Glück haben und war überzeugt, das Richtige getan zu haben. Die Gewinne ( meine Brokerin wettete nur noch in steigende und sinkende Goldpreise) waren bis zum 03.11.23 auf ca. 40’000 Euro angestiegen. Anfang November hat sie mich wieder angerufen und mir mitgeteilt, dass ihr Vorgesetzter mir für 2 Monate 25’000 Euro Dividende auf mein Handelskonto laden würde, wenn ich für 24 Stunden 50’000 Euro auf mein Konto überweisen würde. Sie versprach mir, dass die 50’000 Euro innerhalb von 48 Stunden wieder auf meinem Bankkonto wären. Ich habe zur «Bedingung» gestellt, dass amundim mir nicht nur die 50’000 Euro zurück überweisen muss, sondern die ganzen einbezahlten 85’000 Euro. Ihr Chef hat dann sogar angeboten, zusätzlich noch 15’000 Euro vom Gewinn drauf zu tun, also 100’000 Euro. Dazu muss ich sagen dass ich kein leichtgläubiger Mensch bin, aber die Brokerin hat mich schlussendlich völlig überzeugt. Mit privaten Gesprächen und glockenhellem Lachen hatte sie mich total vereinnahmt.
Dann fingen die Schwierigkeiten an. Es kam ein Mail vom Binance Support, dass diese 100’000 Euro nur überwiesen werden, wenn ich 25’000 Euro zur Erhöhung der Auszahlungslimite überweisen würde. Als die 25’000 auf dem Binance Konto waren, kam das Nächste Mail vom Binance Support, dieses Mal war der Inhalt aber von Blockchain.com. Jetzt wollten die für die Auszahlung der 125’000 Euro auch eine Einzahlung von 25’000 Euro für die Freigabe der jetzt 150’000 Euro. Mit einer gewissen Verärgerung und Verunsicherung wurde auch diese Summe auf das Binance Konto überwiesen. Nach dem Eingang des Geldes kam wieder eine Mail vom Binance / Blockchain Support. Jetzt wollte die Blockchain zusätzliche 35’000 Euro zur Überprüfung der Richtlinien zur Bekämpfung von Geldwäscherei, Drogenverkauf oder Unterstützung des Terrorismus. Im Nachhinein habe ich erfahren, dass die Binance Support Mails gefälscht waren.
Das hat mir den Rest gegeben und ich habe nichts mehr einbezahlt. Muss dazu noch sagen, dass meine Brokerin mich immer wieder gebeten hat, diese 2 x 25’000 Euro zu bezahlen.
Heisst, die Gesamtsumme des Betrugs beträgt 135’000 Euro.
Ich habe einen Anwalt eingeschaltet und eine Strafanzeige bei der Kantonspolizei erstattet.
Die FINMA antwortete mir, das sie nichts unternehmen werde, da die Amundim nicht in der Schweiz gemeldet ist. Die österreichische Finanzmarktaufsicht hat die Amundim inzwischen auf der schwarzen Liste.
Ich werde den Fall bei Cybera melden. Sollte es für mich nichts bringen, so doch vielleicht für andere Betrugsopfer.